Nellapoli!
Nelly Patty, Pi-Chin Chien, Fabian Müller • 22.11.2024 • SteinliChäller Möhlin
Auf nach Neapel: ein Ausflug in die Welt der neapolitanischen Volkslieder
Für einen Abend lang in Gedanken und Gefühlen nach Neapel reisen, das tat das Publikum am Freitag, den 22. November 2024 im Steinlichäller Möhlin. Die Kulturkommission Möhlin hatte mit «Nellapoli!» einen musikalischen Leckerbissen im Programm, der Melodien und Balladen rund um Neapel vom Anfang bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts auf die Bühne brachte.
Die drei Vollblutmusiker Nelly Patty (Gesang), Fabian Müller und Pi-Chin Chien (beide Cello) starteten den unterhaltsamen Abend mit einem ganz melancholischen Lied, das 1920 von Roberto Murolo und Ernesto Tagliaferri geschrieben wurde und eine Art Hymne an Neapel und seine Traditionen ist.
Neapel sehen und …
Die Stimmungen wechselten im Laufe des Abends wie in einem Kaleidoskop von Melancholie zu Liebe, von Leidenschaft hin zu Lebensfreude und Leichtigkeit. Nelly Patty erzählte mit Mimik und Gestik, worum es in diesen Balladen und Volksweisen ging. So verstanden alle im Publikum die Botschaften problemlos, auch diejenigen, die kein Italienisch beherrschen.
Wenn Tee musikalisch wird
Um Nelly Patty zwischendurch eine kleine Verschnaufpause zu gönnen, spielten Fabian Müller und Pi-Chin Chien zwei wunderbare, von Müller komponierte Cellostücke, in denen es um Tee ging. Wie vertont man denn Tee? Müller hat mehrere Stücke für zwei Celli geschrieben, in die asiatische Musiktraditionen einfliessen. Mal eher verträumt und leise, dann wieder kräftig und tänzerisch, so kamen die Melodien daher – eben anregend und ausgewogen wie guter Tee. Und sowohl zum «Zimttee» wie zu «Oriental Beauty» gab es natürlich die passenden Geschichten: ob sie wahr oder nur gut erfunden sind, das bleibt wohl ein Geheimnis.
Das letzte Drittel des Abends stand dann im Zeichen von Liedern der 1940er- und 1950er-Jahre. Nelly Patty reicherte diesen Teil mit persönlichen Anekdoten und Geschichten aus ihrer Kindheit an. Es muss teilweise sehr temperamentvoll zu- und hergegangen sein!
Und zum Abschluss eine gute Tasse Espresso
Wie es sich für einen italienischen Abend gehört, darf ein Tässchen Espresso zum Abschluss nicht fehlen. Zunächst gab es als «Dolce» bekannte Melodien wie «La Tarantella» oder «Santa Lucia Luntana», bei der das Publikum mitsummen konnte, und zum Abschluss dann «Tazza e caffè». Grandios!
Nach diesem schwungvollen und beschwingenden Ausflug in den Süden Italiens konnten die Gäste noch mit den drei Musizierenden beim Apéro im Foyer ins Gespräch kommen, was gern genutzt wurde.
Autorin: Astrid Pfoster
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