MOMENTUM
Quartett Gläuffig • 29.09.2023 • SteinliChäller
«Gläuffiger» Start in die neue Kultursaison
Am Freitag, den 29. September, begann die neue Möhliner Kultursaison mit der Kulturkommission. Mit der Ländlerkapelle «Gläuffig» gelang im Steinlichäller vor einem begeisterten Publikum ein rassiger Start.
Nach einem beschwingten Einstieg in den Konzertabend begrüsste Klarinettist Mathias Landtwing das erwartungsvolle Publikum. Kurz erklärte er die Geschichte hinter ihrer vierköpfigen Ländlergruppe, die aus wechselnden Formationen während des Musikstudiums in Luzern hervorgegangen ist. Seit 2008 musizieren und komponieren Mathias Landtwing (Klarinette), Fränggi Gehrig (Akkordeon), Lukas Gernet (Klavier) und Pirmin Huber (Bass) erfolgreich zusammen. Aufgewachsen in der Innerschweizer Ländlertradition und verbunden mit der dafür typischen Musik, stellte «Gläuffig» in Möhlin nun sein vor wenigen Tagen erschienenes Album «Momentum» vormit einer ganz neuen Mischung aus Tradition und Moderne. Man sei sich durchaus bewusst, dass der modernere Stil nicht allen gefalle, wolle aber trotzdem diese Musikrichtung sanft in die heutige Zeit integrieren.
Von Ländler bis Jazz: Querbeet durch die Volksmusikwelt
Jeder der vier Musiker durfte eigene Kompositionen präsentieren: Es hat Einflüsse der brasilianischen Volksmusik dabei, ruhige, eher meditative Melodien oder mitreissende, fast jazzige Ländlerstücke – eine gelungene Mischung, bei der jeder seine Virtuosität und sein grosses Können zeigen konnte. Man wähnte sich zeitweise fast in einem Jazzclub, so begeistert jubelte das Publikum den jeweiligen Solisten zu!
Erstaunlich waren die unterschiedlichen Facetten, die vor allem Mathias Landtwing aus seinem Bassetthorn herausholte: da gab es Klopfen, Schnalzen, Jammern und Jubeln – alles durch unterschiedliche Techniken mit dem Mundstück des Instruments hervorgerufen. Es war faszinierend, dies zu hören.
Traditionell inspiriert – und innovativ in moderne Klänge gesetzt
Immer wieder bewiesen die Musiker während des Konzerts, dass man mit Instrumenten lautmalen kann: Beim «Muotathaler Tabledance» hörte das Publikum in den schnellen, schwungvollen, fast jazzigen Elementen die Lebensfreude heraus, die Pirmin Huber inspiriert hatte, der «Veloritt dur Züri» klang so abenteuerlich wie man sich das gemeinhin vorstellt, während das Stück «Morgäsunnä» eine wunderbare, ruhige Stimmung erzeugte. Was das Wort «Gurgelichrampf» bedeutet, erklärte Fränggi Gehrig dem erstaunten Publikum sehr anschaulich – das ist schlicht ein Schluckauf, der musikalisch hervorragend dargestellt wurde.
Mit der Zugabe «Bim Hildi und Fritz z Mallorca», das dem bekannten Innerschweizer Volksmusiker Fritz Dünner gewidmet ist, endete dieser abwechslungsreiche Musikabend ebenso schwungvoll, wie er begonnen hatte, und das begeisterte Publikum hatte anschliessend im Foyer noch die Möglichkeit, sich mit den Musikern zu unterhalten. Ein rundum gelungener Abend, der Gluscht auf die kommenden Anlässe macht.
Autorin: Astrid Pfoster
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