Cellissimo
Klassik • 02.12.2022 • Reformierte Kirche, Möhlin
Musik von Gluck bis de Falla – einfach «Cellissimo»!
Ein musikalischer Hochgenuss bot sich den etwa 50 Gästen am Freitag, den 2. Dezember 2022 im Saal der reformierten Kirchgemeinde Möhlin. Die Kulturkommission Möhlin und die reformierte Kirche Möhlin hatten gemeinsam einen Konzertabend organisiert, bei dem die beiden Musiker Orlando Theuler (Cello) und Alberto Rinaldi (Klavier) ihr Können zeigten.
Edith Keller von der Kulturkommission begrüsste die Anwesenden ausnahmsweise nicht im SteinliChäller, sondern im Saal der reformierten Kirchgemeinde Möhlin. Man habe mit einem Klassikabend neue Wege gehen wollen und deshalb in der Kirche einen dazu passenden Ort gefunden. Da die Heizung in der Kirche ausgefallen war, wurde die Veranstaltung spontan in den Saal verlegt – doch dieser Rahmen war für einen Kammermusikabend genau der richtige.
Celloperlen aus drei Jahrhunderten
Den Auftakt machte das «Allegro Appassionato op. 43» von Camille Saint-Saëns, das leicht und schwungvoll daherkam. Rinaldi verstand es meisterhaft, das Cello musikalisch so zu unterstützen, dass die Wärme des Klangs voll zur Geltung kam.
Im Laufe des Abends wurden dem begeisterten Publikum verschiedene Stimmungen geboten: einerseits die ruhige, fast melancholische Elégie von Gabriel Fauré, andererseits die virtuosen «Variations on one string on a theme by Rossini: Moses». Hier zeigte der Cellist Theuler, dass in einem Cello auch eine Violine stecken kann – auf lediglich einer einzigen Saite tanzte der Bogen von tiefen, vollen Tönen zu den höchsten Höhen, die man sonst nur von der Violine kennt.
Bekannte Geigenmelodien – jetzt auch für Cello
Zwischendurch erklärte Theuler den Zuhörenden, dass sich Cellisten im Allgemeinen nicht über mangelnde Kompositionen für ihr Instrument beklagen könnten, trotzdem sei es spannend, bekannte Melodien für Cello zu arrangieren. Dies zeigte sich besonders bei Manuel de Fallas «Feuertanz», bei dem Alberto Rinaldi sehr lebhaft in die Tasten griff und Orlando Theulers Cellobogen feurig über die Saiten hüpfte.
Mit Melodien wie Chopins Nocturne in E-Dur, ebenfalls von Theuler für Cello umgeschrieben, oder dem originalen «Schwan» aus Saint-Saëns’ «Karneval der Tiere» fanden auch bekannte Klassiker Eingang ins Programm des Abends. David Poppers «Ungarische Rhapsodie» beendete beschwingt den offiziellen Teil des Konzerts. In den teils langsamen, teils sehr lebhaften Passagen dieser Rhapsodie konnte man in Gedanken sehr gut in die ungarische Puszta reisen …… Mit anhaltendem Applaus bat das Publikum die Musiker um eine Zugabe, die sie mit Tschaikowskys «Valse Sentimentale» gern gewährten.
Beim anschliessenden Apéro tauschten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer mit den beiden Künstlern über die Musik und das eben Gehörte aus. Die Meinung war eindeutig: solch ein Abend darf gern einmal wiederholt werden!